30 Jahre Treuhand

Am 11.08.2020 wurde im IFA-Museum Nordhausen ein Vortrag zu 30 Jahre Treuhand gehalten. Gastredner war Prof. Dr. Christa Luft.
Die Verbindung zur Geschichte des AWE besteht durch die damalige Funktion von Frau Christa Luft. Sie war 1990 in der Modrow-Regierung der DDR Wirtschaftsministerin und damit auch zuständig als Dr. Wolfram Liedtke das IFA-Kombinat verlassen wollte, um freie Hand für Verhandlungen mit OPEL zu bekommen. Sie war auch dabei, als der Gründungsvertrag der OPEL-AWE-PKW GmbH geschlossen wurde.
An diese Geschichte wurde Prof. Dr. Luft erinnert, als ihr der Geschäftsführer des Vereins AME e.V. Reinhard Schäfer einige Fotos aus der damaligen Zeit und das Buch von Horst Ihling „Opel in Eisenach“ überreichte.
Der Vortrag im IFA-Museum Nordhausen fand trotz Temperaturen über 30°C deutlich mehr Zuhörer als erwartet und die rund 70 vorbereiteten Plätze reichten schnell nicht mehr. (Einhaltung der Corona-Regeln)
Wie erwartet wurde das Thema Treuhand sehr unterschiedlich betrachtet. Die Ausführungen von Frau Luft waren sehr detailliert und sachlich. Sie schilderte schlüssig, wie die Wirtschaft der DDR in 4 Jahren Treuhand „vor den Baum gefahren wurde“. Bemerkenswert auch ihr Ausspruch „Der Treuhand reichte eine westdeutsche Postleitzahl um zu entscheiden, welcher Interessent für einen Betrieb der richtige war“. IFA und der DDR Fahrzeugbau waren leider nicht Teil ihrer Ausführungen.
Im Anschluss an den Vortrag wurde kontrovers über verschiedene Ansichten zur Leistungsfähigkeit der DDR Betriebe diskutiert und die ganze Bandbreite der persönlichen Einschätzungen wurde umfassend u. abendfüllend zum Besten gegeben, bis der Vereinsvorsitzende Herr Franke beendete und zu den ersehnten Getränken bat.

Ex-Chef der Motorenwerke in Nordhausen_ „Wir sind beschissen worden von der westdeutschen Elite“ _ Nordhausen _ Thüringer Allgemeine