DIXI Werkstatt Teil II

Anlässlich des 3. Jahrestages der Eröffnung der DIXI-Werkstatt hier die Geschichte der Entstehung (Teil 2)

Im Januar 2018 wurden die Maschinen aus dem O5 in das Museum gebracht.

Dabei lief der Museumsbetrieb weiter.

 

 

In mehreren Arbeitseinsätzen wurden Fachwerkbalken gestrichen, die Maschinen an ihrem Bestimmungsort aufgestellt und weitere Werkstattausrüstung herbeigeschafft.

Die Wellen des Transmissionsantriebs wurden an die Decke montiert, nachdem die Lager frisch mit Fett gefüllt wurden. Alles musste exakt ausgerichtet sein, damit die DIXI-Werkstatt nicht nur funktionsfähig aussieht, sondern die Maschinen tatsächlich laufen können.

Nun wurden die zum Teil mehrere Zentner schweren Maschinen aufgestellt. Dabei kam sogar ein historischer Flaschenzug aus dem AWE-Werksbestand zum Einsatz.

Jede Menge zeitgemäßes Zubehör fand seinen Platz. Selbst ein Werkstattofen ist vorhanden.

Zur Werkstatt gehört noch eine manuelle Spindelpresse (auch „Balancier“ genannt). Diese stammt noch aus der Eisenacher BMW-Ära und war unter anderem im Betriebsteil Buchenau im Einsatz. Mit dieser Presse und dem richtigen Prägewerkzeug können z.B. Markenlogos für Museumsbesucher angefertigt werden.

Die Elektroanlage wurde mit Originalteilen installiert und der 5 KW-Elektromotor der Firma „POGE“ angeschlossen.

  

Damit der sprichwörtliche Riemen angeschmissen werden kann, mussten die Jahrzehnte alten Antriebsriemen auf die richtige Länge gebracht, und das dazugehörige Hebelwerk angepasst werden.

Neben der mechanischen Werkstatt wurde noch eine Stellmacherwerkstatt eingerichtet. Hier kann ebenfalls der Transmissionsantrieb genutzt werden. So kann eine „ERFORDIA“-Bandsäge von 1895 zu Demonstrationszwecken über ein Hebelwerk zugeschaltet werden.

    

 

Der Übergang vom Kutschenbau zum Karosseriebau wird in der Stellmacherei sichtbar. Dazu dienen Werkzeuge, die in sehr großem Umfang aus dem Familienbetrieb Tischlerei Böhnhardt aus Mihla bei Eisenach stammt. Der AME-Vereinsvorsitzende Wolfram Böhnhardt hat quasi mit Hilfe seiner Vorfahren heute die Möglichkeit zu demonstrieren, wie Holzspeichenräder und andere Fahrzeugteile vor über Einhundert Jahren hergestellt wurden.

Vom Januar bis April 2018 arbeiten im Museum AME-Vereinsmitglieder, Helfer vom Wartburgfahrer Club und andere Unterstützer ehrenamtlich Stunde um Stunde, damit der geplante Tag der Eröffnung gehalten werden kann. Natürlich kann auf das Erreichte auch mal angestoßen werden.

 

 

Am 20. April 2018 um 17°°Uhr ist dann soweit. Dem zahlreich erschienenen Publikum und Vertretern der Lokalpresse wird nach Ansprachen durch Matthias Doht, Geschäftsführer der Stiftung a-w-e, und Wolfram Böhnhardt, Vorsitzender des Vereins AME e.V., die DIXI-Werkstatt enthüllt und erklärt.

Zum Staunen aller Besucher wird die zum Teil über einhundert Jahre alte Technik in Bewegung gesetzt. Umrahmt von zeitgemäßem zahlreichem Zubehör und Kleinwerkzeugen machen die Maschinen nicht nur guten Eindruck. Das Summen und quietschen der Räder und Riemen ist wie Musik für die Liebhaber der alten Technik. Werbetafeln und Hinweisschilder aus vergangenen Tagen vermitteln den Eindruck, die Zeit wäre stehen geblieben. Es scheint so, als könne das DIXI 3/15 Fahrgestell sowie verschiedenste Bauteile von Motoren, Getrieben und Achsen sofort bearbeitet und repariert werden.

Die „Erste Südthüringer Autowerkstatt“ aus Sonneberg ist wieder zur DIXI Reparatur bereit. Ein gutes Stück Kulturgut ist nicht nur gerettet, sondern für die Öffentlichkeit erlebbar.

Nun wird bei Veranstaltungen und besonderen Führungen für Gäste der Motor eingeschaltet, die Riemen aufgelegt und die Maschinen zum Leben erweckt. Für dieses Erlebnis der Vorführung der Technik unserer Vorfahren hat sich der immense Arbeitsaufwand für alle Beteiligen gelohnt.

Das Ergebnis einer perfekten Zusammenarbeit von Museum und Stiftung a-w-e, Verein Automobilbau-Museum Eisenach e.V. und dem Wartburgfahrer Club Eisenach „HEIMWEH“ ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Ausstellung in der „automobilen-welt-eisenach“.

Enrico Martin (HEIMWEH), Matthias Doht (Stiftung a-w-e), Wolfram Böhnhardt (Verein AME e.V.)