Das Nachfolgemodell des IFA F9 überraschte die Fachwelt auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1956 durch seine außergewöhnlich gekonnte, harmonisch gestaltete und unverwechselbare Karosserie, die in zahlreichen Modifikationen erschien. Die 4-türige Bauweise erforderte eine Verlängerung des Radstands von 100 mm gegenüber dem F9-Fahrwerk, aus dem bzgl. Chassis und Antrieb der Typ 311 hervorgegangen war.

1962 wurde durch Hubraumvergrößerung die Motorleistung erhöht sowie mit Einführung einer thermostatgesteuerten Zwangsumlauf-Kühlung die Heizleistung wesentlich verbessert.

Baujahr              1955 – 1965

Fahrzeugkonzeption

Limousine: 4-türige Stahlblech-Karosserie, mit Kastenprofilrahmen verschraubt. Fronttriebsatz längs.

Motor                  3 Zyl. 2T Reihenmotor, Wasserkühlung

Hubraum            992,8 cm³                   bis 1962  900,5 cm³,

Leistung              45 PS / 4250 U/min                    40 PS / 4000 U/min

Drehmoment       9,5 kpm / 2250 U/min                 9 kpm / 2200 U/min

Getriebe             4 Gang, 2.-4. Gang synchronisiert, sperrbarer Freilauf

für alle Gänge, integrierter Achsantrieb

Fahrwerk           Stahlprofilrahmenbasis

Vorderachse       Einzelradaufhängung mit Querblattfeder oben, Querlenker unten. Teleskopdämpfer

Hinterachse        Starrachse mit hochliegender Querblattfeder, Längslenker, Teleskopdämpfer

Lenkung             Zahnstangenlenkung

Bremsen             vorn Duplex-, hinten Simplex- Trommelbremsen

Abmess. LBH    4300 / 1570 / 1450 mm

Leermasse        960 kg

Höchstgeschw. 120 km/h              bis 1962  115 km/h

Bauzeit/Stück   1955 – 1965, 259 035 alle Modifikationen

Neupreis            13.200 DM (Ost)

Der hier gezeigte 311-0 von 1961 entspricht nicht mehr dem Originalzustand. So wurde der Motor ausgetauscht und ein 1000ccm-Motor eingesetzt. Dazu wurde auch das Kühlsystem einschl. Wärmetauscher auf den größeren Motor angepasst.

Scheinwerfer und verschiedene Innenteile entsprechen ebenfalls nicht mehr der Serie von 1961.

Dies ist dem Umstand einer nicht perfekten Restaurierung geschuldet und leider wurde in den Jahren der sozialistischen Planwirtschaft alles verbaut, was da war und irgendwie passte. Insofern ist der Wagen ein klassischer Zeitzeuge.

Im September 1961 wurde dieser 311 erstmals angemeldet (VPKA Bad Salzungen). Die Abmeldung erfolgte im Oktober 1991.

2003 wurde der Wagen für den Verein AME angekauft.

Der Wartburg 311 ist fahrbereit und wird gelegentlich zu Veranstaltungen gefahren (zuletzt 2019 zum Oldtimertreffen in Meiningen).