Wartburg 1.3
Mit Vertragsabschluss zwischen der DDR und der Volkswagen-AG im November 1984 wurde der VW-Motor EA 111 samt Fertigungstechnik in den DDR-Automobilbau importiert. Der verordnete Einbau eines Quertriebsatzes in ein Rahmenfahrzeug war weltweit ein Novum und erforderte die umfassende Umkonstruktion des Wartburg 353.
Auch infolge der notwendigen Spurverbreiterung um 102 mm änderten sich: der Rahmen, alle Querlenker, alle 4 Kotflügel, Motor- und Kofferraumhaube, Front- und Heckmittelteil, Stoßstangen, Bodenanlage, Getriebe, Gelenkwellen. Erhalten blieb die Kabine. Resultat: ein neues Auto im 22 Jahre alten Design.
Der Serienstart erfolgte im Oktober 1988.
Mit der politischen Wende ging mit dem nun offenen Zugang zum westlichen Fahrzeugmarkt das Interesse an diesem Wagen stark zurück. Am 10.04.1991 lief der letzte Wartburg 1.3 vom Band direkt ins Museum. Es war das Ende des traditionsreichen Automobilwerks Eisenach.
Baujahr 1988
Fahrzeugkonzeption Limousine. 4-türige Stahlblech-Karosserie mit Kastenprofilrahmen verschraubt. Fronttriebsatz quer
Motor 4 Zyl. 4T-Reihenmotor Typ 860 (VW-Lizenz), flüss.gek.; Hergestellt in Eisenach (Zylinderkopf) und Chemnitz (Block+Kurbeltrieb)
Hubraum 1272 cm³
Leistung 43 kW / 58,5 PS / 5400 U/min
Drehmoment 94 Nm / 9,6 kpm / 3300 U/min
Getriebe 4 Gang, vollsynchronisiert, integrierter Achsantrieb.
Konstruktion von VEB Sachsenring Zwickau
Fahrwerk konzeptionell wie Wartburg 353
Abmess. LBH 4216 / 1642 / 1495 mm
Leermasse 920 kg
Höchstgeschw. 140 km/h
Bauzeit / Stück 1988 – 1991 / 130.664
Neupreis 30.200 Mark der DDR bis 1990
Ab Juli 1990 13.540 DM (mit späterer Preissenkung 10300 DM)
Dieser Wartburg 1.3 in „Indianrot“ wurde als Neuwagen im April 1991 in Eisenach zugelassen.
Der Eigentümer wohnte in Sichtweite zum Automobilwerk Eisenach und 2005 kehrte der Wagen in gutem Zustand wieder ins Werk zurück.
Natürlich nur durch einen Ankauf des Vereins AME e.V.
Der Wartburg 1.3 ist fahrbereit, so dass der Wagen durch den Verein AME zu Oldtimerveranstaltungen eingesetzt werden kann.